ELMAR GANGL: Sie sind nun seit drei Jahren Direktor der Kunstschule Liechtenstein. Wie geht es Ihnen?
MARTIN WALCH: Als Kunstschaffender und Unterrichtender bin ich vor drei Jahren in ein ganz neues Umfeld gekommen, was anfangs für mich eine grosse Herausforderung darstellte. Mittlerweile fühle ich mich dank eines kompetenten, vertrauensvollen Teams sehr wohl bei meinen vielfältigen Aufgaben als operativer Leiter der Kunstschule.
Sie haben die Kunstschule in einer turbulenten Zeit übernommen. Es scheint, Sie haben sie in ruhigere Gewässer geführt …
Aus nachvollziehbaren Gründen herrschte damals insbesondere im Stiftungsrat grosse Vorsicht. Dadurch, dass ich jedoch nicht in die Vorgeschichte der Kunstschule involviert war, konnte ich unbefangen meine Position finden. Natürlich war das teilweise nicht so einfach. Vom Stiftungsrat der Schule wurden wir, Vizedirektor Werner Casty und ich, auf vieles hingewiesen, was so oder so nicht gehe. Intern hat sich aber alles sehr schnell beruhigt – die Kursteilnehmer, Schüler, Eltern oder Externe haben die vorangegangenen Differenzen auch nicht, wie damals medial vermittelt, mitbekommen. Und innerhalb der Lehrerschaft haben wir sehr rasch ein konstruktives Vertrauen aufbauen können - die Vergangenheit war kein Thema mehr.
Sie arbeiten in einem Co-Direktorium. Funktioniert das gut?
Ein Vorteil für mich ist, dass Werner Casty einen wertvollen Aussenblick mitbringt. Ich persönlich bin in Liechtenstein aufgewachsen und kenne die Gegebenheiten, Chancen und Möglichkeiten innerhalb unseres kleinen Landes recht gut. Auch, da meine Familie und ich seit bereits 15 Jahren wieder im Land leben und ich mich in vermittelnder Weise, aber auch als Künstler hierzulande recht stark einbringe. Werner, der im Zürcher Oberland lebt, leitet in Wetzikon seit 20 Jahren eine eigene private Kunstschule, was unserer Kunstschule hier natürlich sehr viel bringt. Im Arbeitsalltag hat sich das projekthafte Arbeiten als geeignet erwiesen, die Aufgaben sind entsprechend verteilt. Unsere Zusammenarbeit schätze ich sehr – und ich bin überzeugt, dass unser Tandem insbesondere für unsere Kunstschule ideal und wertvoll ist.
Die Welt ist im Umbruch, auch an der Kunstschule stehen Pensionierungen an. Kommen mit neuen Lehrkräften auch neue Ideen rein?
Innerhalb von einem Lehrerteam mit rund 25 Lehrkräften gibt es immer wieder Wechsel. Selbstverständlich bringen neue Mitarbeitende immer auch neue Inputs und Ideen mit. Leute zu ersetzen ist das Eine, oft werden jedoch auch neue Lehrpersonen als Folge unserer neuen Segmente wie z.B. den Schulkooperationen oder im Zusammenhang mit unserer sogenannten Drehscheibe benötigt. Dank unserer Ressourcen können wir beispielsweise den Schulen und Bildungsinstitutionen der Region, aber ebenso Betrieben oder Firmen aus Industrie und Wirtschaft spezifische Programm- und Weiterbildungsangebote unterbreiten.
In der heutigen schnelllebigen Zeit, wo gesellschaftliche, äusserst komplexe Fragen auf unsere Jugend zukommen, wo Probleme auf ökologischer und wirtschaftlicher Ebene präsent und akut sind und kompetent angegangen werden müssen, kann kreatives Gestalten, Kunst und Innovation ein wichtiger, unerlässlicher Beitrag leisten. Bildnerisches Gestalten fördert wie alle anderen Ausdrucksmöglichkeiten des Menschen bedeutende Kompetenzen und handwerkliche Fertigkeiten, die leider vielfach unterschätzt werden. Allzu rasch wird gestalterisches Unvermögen mit fehlendem Talent gleichgesetzt, was schlichtweg falsch ist. Mit Neugier, Offenheit sowie aufbauender, regelmässiger Übung können wir angesprochene Kompetenzen entwickeln. Die Kunstschule verpflichtet sich deshalb beispielsweise auch Bereiche zu übernehmen, die unsere visuelle Lesekompetenz fördern. Die mediale Bilderflut, die uns heutzutage alltäglich übermannt, manipuliert und prägt unser Verhalten. Diese richtig zu deuten, das heisst lesen und verstehen zu können, ist unter anderem ein zentrales Anliegen. Komplexe gesellschaftspolitische Fragen müssen gemeinsam angegangen werden. Spezialisten allein werden die heutzutage aktuellen Fragen und Probleme nicht lösen können. Das Gestalten fördert in diesem Zusammenhang auch die Sozialkompetenz und notwendige Toleranz, die kritische Offenheit.
Ist die heutige Gesellschaft denn noch fähig, Kunst zu verstehen?
Ja, absolut. Ich erfahre das innerhalb meiner Tätigkeit als Vermittler immer wieder. Der Zugang zu moderner Kunst scheint mir wesentlich einfacher wie der zu altmeisterlichen Themen religiösen oder christlichen Inhalts zu sein. Ikonografische Bezüge sind vielfach naheliegender, als sich z.B. profunde religiöse Kenntnisse oder ein Wissen über die griechische Mythologie anzueignen, um Dargestelltes verstehen zu können. Zeitgenössische Kunst agiert näher an unserem gelebten Alltag, verbunden mit seinen Erfahrungen. Vielfach ist jedoch unser Kunstverständnis noch zu sehr klischeehaften oder tradierten Werten verpflichtet, was dazu verführen mag, voreilig einzelne, im Museum gezeigte Werke als reine Provokation abzustempeln. Wenn man sich aber auf eine aktive, sinnliche Auseinandersetzung mit einem zeitgenössischen (Kunst-)Werk einlässt, wird meist bald verständlich, dass im Museum nicht nur „kunstvoll-schöne“ Arbeiten präsentiert sein wollen, sondern auch solche, die eventuell unangenehme, gesellschaftliche oder politische Inhalte vermitteln.
Was soll, muss die Kunst denn?
Kunst ist meines Erachtens immer an ein Gegenüber gerichtet. Gewiss vermag der Umgang mit dem gewählten Medium, dem Material, der Form sowie der beabsichtigten Intention auch den Autor sensibilisieren und fördern. Da agieren gelegentlich auch selbstheilende Kräfte. Doch grundsätzlich erfüllt Kunst eine kommunikative Aufgabe im weitesten Sinne, lotet Grenzen unserer individuellen Wahrnehmung aus – ist an ein Gegenüber gerichtet. Kunst wiederholt Gegebenes nicht, sondern spürt neuen Wegen nach, wirft (essentielle) Fragen auf, bietet gelegentlich unerwartete Lösungsansätze....
Unterrichten Sie auch noch?
Ja, das ist wohl nach wie vor eine meiner Hauptkompetenzen hier an der Kunstschule. Unterrichten ist ja stets auch mit Geben und Nehmen verbunden, im Umgang mit interessierten Menschen profitiere ich viel für mich selber.
Was ist die Motivation, jeden Tag junge Menschen für Kunst und Gestaltung zu begeistern?
Diese Frage stellen wir auch immer wieder unserem Lehrpersonal bei Mitarbeitergesprächen. Persönlich durfte ich während und nach meinem Kunststudium in Wien, wo ich 15 Jahre gelebt und gearbeitet habe, ein ungemein vielfältiges, reiches Leben erfahren. Beispielsweise verbrachte ich aufgrund mehrerer Stipendien und Preise ein Jahr in New York, ein halbes in Tokyo und mehrere Monate in Russland. Oder der König von Jordanien hat einer Künstlergruppe, der ich angehörte, eine märchenhafte einmonatige Reise durch sein Land vermittelt. Mein eingeschlagener Bildungsweg ermöglichte mir zahlreiche Studienreisen und Kunstprojekte an etlichen Orten auf dieser Welt. Aufgrund meines Wagnisses, offene, teils ungewisse Pfade zu gehen, habe ich unerwartet viel Neues, Überraschendes und vor allem Gleichgesinnte kennengelernt, die mein Leben nachhaltig geprägt haben und nach wie vor bereichern. Sinnlich Erfahrenes, ob Schönes oder Trauriges, verbunden mit gestalterischem Tun, künstlerischem Schaffen schenken meinem Leben Vertrauen und Sinnhaftigkeit. Zu meiner Arbeit gehört nun dazu, dieses Glück, dieses Feuer den Jugendlichen und Schülern weiterzugeben. Dass sie Vertrauen und Mut schöpfen, sich gegebenenfalls auf Gestaltung und Kunst einlassen, aber sich vor allem offen, wach und kritisch zugleich dem Neuen stellen.
Wie haben Sie sich als junger Mann hier im Land mit Kunst und Gestaltung auseinandergesetzt, was gab es für Möglichkeiten?
Nun, viele Möglichkeiten gab es damals nicht. Die Tangente mit ihrem exquisiten Jazz- und damaligen Ausstellungsprogramm und auch das TAK waren für mich wichtige Orte im Land. Meine Begeisterung für Kunst und Kultur war jedoch sehr breitgefächert, noch vor meiner Übersiedelung nach Wien nahm ich beispielsweise auch mehrere Jahre Gesangsunterricht an der hiesigen Musikschule oder besuchte diverse Handwerkskurse im GZ-Resch in Schaan.
Gab es prägende Momente oder Begegnungen?
Während meiner Tätigkeit als Primarschullehrer in Mauren in den frühen 80-er Jahren lernte ich die Künstlerin Sunhild Wollwage kennen. Eine Begegnung und mittlerweile langjährige Freundschaft, die mich auf meinem Weg sehr unterstützt und diesen massgeblich geprägt hat. Bei unzähligen Besuchen und Gesprächen habe ich vertiefte Einblicke in das Kunstschaffen mit all dem künstlerischen Denken und Handeln erhalten. Ich habe den regen Austausch genossen, viel gelernt und daraus meinen eigenen Weg formuliert. Mit dem anschliessenden Kunststudium in Wien, dem Zugang zur eigenen Produktion und zur Kunstgeschichte eröffnete sich mir als Spätberufener wahrlich eine neue Welt.
Könnten Sie als Künstler von Ihrer Kunst leben?
Unlängst habe ich im Rahmen einer Radiosendung einen treffenden Begriff aufgeschnappt, der wohl heutzutage für die meisten Kunstschaffenden auch hierzulande zutrifft: der Künstler als „slash-artist“, was soviel bedeutet, wie: ich arbeite als Künstler /Lehrer /Direktor /Familienvater /etc. Kunstschaffende müssen heutzutage meistens auf mehreren Bühnen tanzen, um ihren Lebensunterhalt zu meistern. Da bilde auch ich keine Ausnahme.
Arbeiten von Ihnen sind immer wieder in Ausstellungen zu sehen. Sind sie als Künstler noch so aktiv wie Sie sich es wünschen?
Nein, im Moment nicht. Seit ich die leitende Stelle an der Kunstschule angenommen habe, kommt die reine künstlerische Tätigkeit zu kurz. Die Arbeit an der Kunstschule absorbiert tatsächlich viel meiner Zeit und Energie, und ich mache mir da auch nicht allzu grosse Hoffnungen, mehr Zeit zu finden. Doch darf ich in meiner Funktion als sogenannter slash-artist anmerken, dass zahlreiche Herausforderungen meiner momentanen beruflichen Hauptbeschäftigung auch viel Freude und Erfüllung mit sich bringen.
Ihre Arbeiten nehmen oft Bezug zur Umgebung, zum Raum. Sind es noch Installationen?
Das Umfeld, in dem ich lebe und arbeite, prägt mich. Dieses Umfeld, also beispielsweise Landschaften, Architektur, aber auch Mitmenschen, Gemeinschaften und die daraus resultierenden sozialen Gegebenheiten erzeugen Befindlichkeiten, Stimmungen, ein Flair, liefern demnach emotionale Erfahrungen und werfen Fragen auf, die ich versuche, an gegebenen Orten visuell, dh. bildnerisch aufzuarbeiten bzw. darzustellen. Aus dieser prozesshaften Auseinandersetzung resultieren gelegentlich Installationen, doch ebenso dreidimensionale oder grafische Arbeiten, manchmal auch Fotoserien oder Kurzfilme.
Vermutlich eines Ihrer bekanntesten Werke im öffentlichen Raum ist der „Hilti-Kreisel“…
Der gesamte Prozess von der Wettbewerbseinladung bis zu seiner finalen Umsetzung dauerte über zwei Jahre. Leider mussten am anfänglich eingereichten Projekt massgebliche formale Aspekte geändert werden. Doch das Resultat stellt für mich ein vertretbarer Kompromiss dar. Die Arbeit repräsentiert einerseits die von der Hilti AG genutzte Industriezone und verweist auf deren industrielle, technische Produktion, andererseits nimmt sie konkreten Bezug auf die vorgegebene Gestaltung und verkehrstechnische Funktion des dortigen Kreisverkehrs und zudem schenkt die Plastik aufgrund ihrer Gestaltung und Transparenz gebührende Aufmerksamkeit der angrenzenden weiten Riet- und Kulturlandschaft.
Können Sie guten Gewissens jungen Menschen eine Künstlerkarriere ans Herz legen?
Wie bereits erwähnt, brauchen wir auch heutzutage fähige Leute, die Alternativen suchen, sich aktiv und innovativ auf die komplexen Fragen und Probleme unserer Zeit einlassen. Die Kunst leistet hierfür ihren Beitrag. Ein Berufsweg verläuft heute selten mehr eindimensional, kontinuierlich warten neue Herausforderungen, Flexibilität ist gefragt. Natürlich rate ich nicht jedem sich der künstlerischen Tätigkeit zu widmen, aber jenen, bei denen ich neben Talent, Neugier und Offenheit auch einen starken Willen und Leidenschaft erkenne, denen möchte ich behilflich sein und unterstütze sie soweit mir möglich gerne auf ihrem Weg.
Ist die Kunst heute noch ein Mittel, um aufzuzeigen, um zu demonstrieren, um aufzuwecken?
Die Geschichte der Kunst durchlebte mit ihrer künstlerischen Produktion immer wieder unterschiedlichste Phasen, die insbesondere seit dem 20. Jhdt. teilweise parallel verlaufen und oftmals sich gar konkurrenzieren. Neben einer „l’art pour l’art“-Bewegung hatte es sog. politische Kunst natürlich schwer. Heute ist es nicht anders. Neue Aufgaben, Techniken, Materialien, Medien etc. fordern die Künstler heraus. Kunst, vielfach spartenübergreifend, vermag auch heute noch zu überraschen, uns aufzuwecken, gelegentlich Zustände und Haltungen zu verändern.
Zurück zu Ihnen als Direktor. Wie sehen Sie die Kunstschule Liechtenstein in zehn Jahren?
Zurzeit werden seitens des Bildungsministeriums bzw. der Schulbehörden an den öffentlichen Schulen unseres Landes insbesondere die Mint-Fächer, also naturwissenschaftliche Fächer gestärkt. Ein neuer, auf Kompetenzen basierender Lehrplan wird von der Schweiz übernommen, der leider ebenso nicht die notwendige Aufwertung, den Ausbau musischer Bereiche wie Gestaltung und Kunst anpeilt. Selbst die Kulturstiftung Liechtensteins muss seit Jahren mit Budgetkürzungen leben... Als Kunstschaffender und Direktor der Kunstschule wünsche mir ein wachsendes gesellschaftliches Bewusstsein bezüglich der Bedeutung und dem Potenzial eines regional verankerten, breitgefächerten Kultur- und Kunstschaffens. Die Förderung regionalen Kunstschaffens eignet sich kurzfristig wohl kaum als gewinnorientierte Geldanlage, jedoch generiert sie im gemeinsamen Prozess, im kontinuierlichen Dialog und Austausch mit Bildungs- und Forschungsinstitutionen, mit Industrie und Wirtschaft innovative und nachhaltige Lösungsansätze zur Bewältigung zahlreicher gesellschaftlicher Fragen und akuter Probleme. Eine wesentlich stärker verankerte Kunstschule soll in 10 Jahren neben Bildung und Vermittlung, in Zusammenarbeit mit anderen Kultur- und Bildungsinstitutionen unserer Region dieser Haltung und Vision echten Ausdruck verleihen können - die Kunstschule Liechtenstein, wahrgenommen als Drehscheibe, Plattform und Labor für Kunst, Design und Innovation. Sofern wir gemeinsam am selben Strick ziehen, können gemeinsame Synergien wahrgenommen, entwickelt und konstruktiv genutzt werden.
Oft wird bemängelt, dass die Kunstschule den Bezug zu Liechtenstein verliere. Wie sehen Sie das?
Ich erfahre mittlerweile auch von Aussen eine wachsende Wahrnehmung und Wertschätzung unserer Kunstschule. Viele wissen zwar oftmals nicht genau, was bei uns passiert bzw. geboten wird, aber zumindest, dass es uns gibt. Das Elitäre, das oft einem künstlerischen Haus angelastet wird, muss jedoch auch bei uns weiterhin abgebaut werden. Wir behandeln gestalterische, bildnerische Fragen, schärfen die Wahrnehmung und vermitteln aufbauenden, regelmässigen Gestalt- bzw. Kunstunterricht, der allen offensteht. Die Kunstschule will unter anderem das Bewusstsein eines jeden Menschen schärfen, dass Gestaltung auch für seinen eigenen, persönlichen Ausdruck bedeutsam ist, ebenso wichtig ist, wie beispielsweise Reden, Schreiben, Rechnen, Tanzen oder Singen zu können. Die Bedeutung von Kunst und Gestaltung wird heute unter ihrem Wert geschlagen. Die Kinder, die mit den heutigen Medien aufwachsen, sind täglich mit Top-Gestaltungen konfrontiert und verlieren im gebotenen marginalen Unterricht der Schulen ihr Vertrauen in ihre eigene Kreativität und Kompetenz. Ein bisschen Zeichnen, mit Papier oder Karton etwas basteln, gelegentlich aus einem Stück Ton etwas modellieren... Ja, das sind wichtige Bausteine auf einem gestalterischen Weg, doch es fehlt die Vertiefung und Kontinuität, aber insbesondere auch die grundlegende Interaktion mit anderen Fachbereichen.
Die Kunstschule wird heuer ein Viertel-Jahrhundert alt. Gibt es spezielle Pläne?
Ja, wir feiern heuer das 25-jährige Jubiläum, das im Herbst mit einer Sonderwoche im Kunstraum Engländerbau begangen wird. Die Öffentlichkeit ist gemeinsam mit Schülern und Lehrpersonen der Kunstschule eingeladen, sich auf geführte Exkursionen zu begeben, kleine ästhetische Forschungsreisen im Zentrum von Vaduz und mit ihren Ergebnissen die im Kunstraum aufgebaute, prozessuale Ausstellung weiter zu entwickeln. Auch soll im Rahmen eines öffentlichen Symposiums mit Stellungnahmen von Gastreferenten aus Liechtenstein, der Schweiz und Österreich zur Thematik „Ränder gibt es nicht“ – das Potential des Peripheren die spezifische Situation unseres Landes innerhalb der Bodenseeregion in den Fokus gestellt werden. Doch wird sich während dieser Woche natürlich auch die Kunstschule selber mit ihrem Team und ihrem breitgefächerten Unterrichtsangebot präsentieren. Jedenfalls ist ein buntes, vielseitiges Programm für Jung und Alt geplant.
Zum Schluss – was wünschen Sie sich für Ihre persönliche Künstlerlaufbahn?
Ich hoffe und wünsche, dass wieder eine Phase kommt, die mir etwas mehr Musse meiner künstlerischen Tätigkeit schenkt. Eine Vernachlässigung meiner praktischen, künstlerischen Arbeit beeinflusst meiner Erfahrung nach nicht zuletzt auch die Qualität meines Amtes als Direktor der Schule, eine vorwiegend administrative und dienstleistende Tätigkeit.