Zur kulturellen und gesellschaftlichen Bedeutung der Kunstschule Liechtenstein
Kunstschule Liechtenstein – eine Schule für alle?
Wie wird die Kunstschule Liechtenstein von aussen wahrgenommen? Wie nehmen Gesellschaft und Politik die Kunstschule wahr? Welches sind die Leistungen, Programme, Angebote, Ziele und Strategien der Kunstschule? Wird sie den gesetzten Zielen und Erwartungen gerecht? Welches ist die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung der Kunstschule? Kann man Kunst denn lernen? Ist die Kunstschule Liechtenstein tatsächlich eine Bildungsinstitution für alle oder doch vielmehr eine Einrichtung für eine sogenannte kunstinteressierte, kreative Elite? Zumeist antworten Befragte, dass ihnen neben Zeitmangel und anderen Voraussetzungen, um sich an der Kunstschule einschreiben zu können, vor allem das notwendige Talent fehle – und sie doch keine Künstler seien ... Muss man also, um an der Kunstschule aktiv zu werden, Künstler sein?
Leider kann über die meisten dieser Fragen aufgrund mangelnder repräsentativer Umfragen bislang nur spekuliert werden. In diesem Beitrag sollen unter anderem das Leitbild, die Zielsetzungen und Visionen der Kunstschule erläutert werden, doch bleibt fraglich, inwieweit sich diese Vorstellungen mit den Meinungen der Gesellschaft decken. Mit Bestimmtheit jedoch darf gesagt werden, dass man keine Künstlerin oder kein Künstler sein muss, um an der Kunstschule zu reüssieren. Häufig scheint das aktuelle Angebot der Schule und insbesondere das damit verbundene inhaltliche Unterrichtskonzept zu wenig bekannt oder nachvollziehbar. Absicht ist, dem bildnerischen Gestalten in Form von aufbauendem, regelmässigem Unterricht ein hohes Ansehen in der Gesellschaft zu geben und die Kunstschule als Promotor dieses Anliegens zu positionieren. Wir alle wissen, dass beispielsweise das Erlernen eines Musikinstruments eine grundlegende, aufbauende und kontinuierliche Auseinandersetzung erfordert, um es schliesslich mit Freude und Genuss spielen zu können. Dasselbe gilt für die Ausübung einer gestalterischen Technik, wie zum Beispiel Malen, Zeichnen, Fotografieren oder plastisches Gestalten. Um sich in einer Technik kompetent und zufriedenstellend ausdrücken zu können, sind aufbauende, regelmässige Übungen für den Laien wie für den Profi unerlässlich. Angesprochen wird daher eine sehr breite Bevölkerungsschicht.
Aus meiner Sicht als Kunstschaffender und Kunstvermittler und seit gut einem Jahr als operativer Leiter der Kunstschule Liechtenstein setze ich mich insbesondere für ein offenes, pulsierendes Haus ein. Nur gemeinsam kann es uns gelingen, dieser wertvollen Institution in unserem Lande zu ihrer verdienten Anerkennung und Bedeutung zu verhelfen.
Ein Leben mit Kunst?
Insbesondere Kunstschaffende, die sich ebenso mit Lehre und Vermittlung beschäftigten, bezogen zur Frage «Kann man Kunst lernen?» Stellung. Bereits Konrad Fiedler, einer der bedeutendsten deutschen Kunsttheoretiker des 19. Jahrhunderts, bemerkte, dass die Kunst auf keinem anderen Wege zu finden ist als auf ihrem eigenen. «Und das ist der des Sehens und Gestaltens» (Gerhard Gollwitzer), also ausgehend von einer primär praktischen Tätigkeit, die schliesslich nicht nur zu einer Vermehrung des Wissens über Kunst, sondern zu einem Leben mit der Kunst führt. Ein Leben mit Kunst bedeutet, sich auf einen fortwährenden Prozess einzulassen. «Deswegen ist, was ich plastisch gestalte, nicht festgelegt und vollendet. Die Prozesse setzen sich fort: chemische Reaktionen, Gärungsprozesse, Farbverwandlungen, Fäulnis, Austrocknung. Alles wandelt sich» (Joseph Beuys).
Das Erlernen von Kunst sowie deren Produktion ist mit einer lebenslangen und prozesshaften, körperlichen und geistigen Tätigkeit verbunden, die im Alltag verankert und kontinuierlich erprobt, geübt und ausgelotet werden muss. Doch welcher Stellenwert ist dem Talent beizumessen? Der bekannte Schriftsteller (und Läufer) Haruki Murakami betont, dass Talent zweifellos die wichtigste Eigenschaft eines Romanschriftstellers darstelle und weist zugleich darauf hin, dass dessen Ausmasse und Qualität jedoch nicht bestimmt werden können. Daher sei die zweitwichtigste Eigenschaft, die gesamte Begabung auf das im Augenblick Wichtige zu konzentrieren, was wiederum verlange, sich täglich regelmässig in Ausdauer zu üben, um – bis zu einem gewissen Grad – ein mangelndes Talent auszugleichen. Lust, Neugier, Offenheit und Experimentierfreude, aber ebenso Durchhaltewillen und Standhaftigkeit sind in diesem Kontext förderliche Eigenschaften. Naheliegend, dass sich bei der Erörterung obiger Fragestellung auch die Frage, was Kunst ist und wie sie definiert werden kann, aufdrängt ... Nun, diese Fragen können und wollen im vorliegenden Beitrag nicht eingehend besprochen werden. An dieser Stelle soll mit obigen losen Gedankengängen und Zitaten nur angedeutet werden, wie der Kunstbegriff mit einer Kunstschule in Verbindung gebracht werden kann.
Leitbild und strategische Handlungsfelder
Beachten wir das in Gesetz, Statuten, Unternehmens- und Eignerstrategie gleich mehrfach verankerte Leitbild der Kunstschule Liechtenstein, so lassen sich deren spezifische Aufgaben, Ziele und Möglichkeiten besser nachvollziehen. Die Kunstschule, als eine selbständige Stiftung des öffentlichen Rechts, versteht sich als ein Ort der Aus- und Weiterbildung für die Entwicklung der schöpferischen Wahrnehmung, Gestaltung und Ausdrucksfähigkeit aller Interessierten, ungeachtet von Alter und Können. Sie leistet einen Beitrag zur ästhetischen Erziehung und kulturellen Bildung der breiten Gesellschaft. Die Kunstschule sieht sich als ein offenes Haus für alle Kunstinteressierten in Liechtenstein und der Region. Zudem verfolgt sie das Ziel, den gestalterischen Ausdrucksmitteln und dem künstlerischen Schaffen den gebührenden Stellenwert in der Gesellschaft einzuräumen. Die Kunstschule versteht sich als Kompetenzzentrum für Gestaltung, Design und Innovation sowie für die Vernetzung dieser Handlungsfelder. Als Drehscheibe des Kunstschaffens und der verschiedenen kulturellen Institutionen und Akteure in Liechtenstein und der Region will die Kunstschule wahrgenommen werden und Ort der Begegnung für Künstlerinnen und Künstler sowie Kunstinteressierte sein.
Seit Bestehen der Schule wird diesem Leitbild Rechnung getragen, Unterrichtsprogramm und Angebot richten sich danach und werden regelmässig überprüft und optimiert. Der Unterricht an der Kunstschule wird von qualifizierten und erfahrenen Lehrpersonen erteilt. Alljährlich werden Experten eingeladen, die den Unterricht gemeinsam mit den Lehrpersonen evaluieren, um ihn weiter zu verbessern. Motivierende Gruppenateliers, Unterrichtsräume und Werkstätten mit geeigneter Infrastruktur erfüllen eine für den ergiebigen Lernprozess bedeutende Voraussetzung: Personen mit sehr unterschiedlichen individuellen Begabungen und persönlichen Neigungen kommen hier zusammen, die alle, ob Lehrender oder Lernender, in «geschütztem» Umfeld voneinander profitieren. Alle lernen gegenseitig von den (Lebens-)Erfahrungen, Herangehensweisen und den vielgestaltigen Kompetenzen ihrer Kolleginnen und Kollegen. Wir lernen von- und miteinander, ein Aspekt der oftmals viel zu wenig bedacht wird und insbesondere Bildungsinstitutionen eigen ist. Ein ganzheitliches und nachhaltiges Lernen setzt jedoch neben Repetition und fortwährender Übung stets auch gegenseitige Wertschätzung, Achtsamkeit, Offenheit sowie eine entsprechende Verständigungsbasis voraus. Diese Eigenschaften wecken Vertrauen und bauen schliesslich Selbstvertrauen auf, welches für eine Festigung von Fertigkeiten und Kompetenzen essenziell ist. Nachvollziehbar ist, dass sich diese notwendige Vertrauensgrundlage innerhalb eines gemeinsamen Arbeitsprozesses effektiver entwickeln kann. (Bild: arbeitende SuS in Atelier)
Von innen nach aussen: Jede Bewegung in der äusseren Welt beginnt mit einer Bewegung in uns
Die Kunstschule strebt in den kommenden Jahren eine regional bessere Verankerung und Positionierung an, verbunden mit einer verstärkten Internationalisierung. Mit aktuellen und spartenübergreifenden Inhalten, nachhaltigen Unterrichts- und Schulungsangeboten sollen künstlerische Ansätze thematisiert und entwickelt werden, die relevante zeitgenössische kultur-, sozial- und gesellschaftspolitische Fragestellungen aufgreifen und visualisieren. Angestrebt wird also eine ästhetische Bildung und Forschung, die aufbauend auf vermittelten handwerklichen Grundlagen sich den Themen unserer Zeit stellen. Insbesondere in der heutigen schnelllebigen Zeit, in der eine hohe Kompetenz im Lesen von komplexen, vielfach manipulierten Bildern immer ausschlaggebender wird, sind solche Bildungsstätten notwendig und permanent gefordert:
«In dieser Zeit extremer Krisen wird zunehmend klar, dass transformative Arbeit auf vielen wechselseitig verbundenen Ebenen stattfinden muss. Für den Wandel von fossilen zu erneuerbaren Energien, von einer ausbeuterischen Kultur zu einer Kultur des Respekts werden technische Lösungen allein nicht genügen. Es braucht bekannte Formen des Aktivismus, die den Widerstand gegen Zerstörerisches erhöhen, und zugleich eine Stärkung unserer Fähigkeiten verbindenden Denkens, der Selbstorganisation und Resilienz. Politische Veränderungen, herbeigeführt durch die Mobilisierung von Massen, bleiben unverzichtbar, doch hängen diese wiederum von einem Wandel im Herzen ab: von inneren Veränderungen, die im Wesentlichen kumulativ sind.»
Unter dem Motto «von innen nach aussen» will sich die Kunstschule Liechtenstein, wie erwähnt, zu einer regional anerkannten Drehscheibe und Plattform für aktuelles Denken und Handeln und zeitgenössisches Kunstschaffen etablieren. Von innen nach aussen meint aber auch, dass die Schule aufbauend auf ihren bewährten Lehrkräften und ihrem vorhandenen, spezifischen Potenzial (Ortsanbindung, räumliche Voraussetzungen etc.) die zukunftsorientierte Ausrichtung ihres Leitbilds umzusetzen beabsichtigt. Visionen und Innovationen gelingen vor allem in einem (selbst-)bewussten, verantwortungsvollen und gemeinschaftlichen Arbeitsklima. Daher setzen wir auf ein produktives, konstruktiv-kritisches Miteinander, das Kommunikationsbereitschaft und bei jeglichen Versuchen auch das Scheitern toleriert.
Kunstförderung in Liechtenstein am Beispiel der Kunstschule
Wie bereits erwähnt, ist die Kunstschule eine selbständige Stiftung des öffentlichen Rechts und wird daher auch massgeblich vom Land gefördert: einerseits mit einem Staatsbeitrag, der maximal drei Viertel der finanziellen Aufwendungen der Schule deckt, und andererseits mit unentgeltlich zur Verfügung gestellten, geeigneten Unterrichtsräumlichkeiten, die im Keramikunternehmen Schaedler in Nendeln gefunden wurden. Die Einkünfte der Kunstschule setzen sich aus dem genannten Staatsbeitrag, aus Schulgeldern, die mindestens 25 Prozent abdecken müssen, sowie sonstigen Einkünften wie Stiftungsgeldern oder Schenkungen zusammen. Dies belegt die Art und Absicht der staatlichen Kunstförderung Liechtensteins. Das Land Liechtenstein betreibt, am Beispiel der Kunstschule dargelegt, im Bereich Gestaltung und Kunst vorwiegend Breitenförderung. Diese soll allen interessierten Personen zugutekommen. Spitzenförderung bleibt in dem Segment ein Stiefkind, das vielmehr von privaten Stiftungen und der Wirtschaft gefördert wird.
Angebote und deren Positionierung
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage konzentriert sich das Angebot der Kunstschule auf folgende Produkte:
Ein Vorkurs als berufsorientierende Ausbildung in der derzeit bestehenden einjährigen Vollzeitversion sowie neuerdings in einer zweijährigen Teilzeitvariante: Der Vorkurs ist ein Findungs- und Orientierungsjahr für junge Menschen im beruflichen Entscheidungsprozess. Teilnahmevoraussetzung ist die abgeschlossene
Sekundarstufe oder die Maturität sowie das Bestehen des Aufnahmeverfahrens. Der Vorkurs ist eine optimale Vorbereitung für eine gestalterische Berufslehre oder für ein
Studium auf Hochschulniveau.
Weiterbildungen für Jugendliche und Erwachsene in aufbauenden Unterrichtssegmenten: Die Tagesklasse ist der gestalterischen Vertiefung mit einem Tag pro Woche gewidmet und speziell für Erwachsene und Senioren konzipiert. Atelierklassen mit regelmässigem, aufbauendem Unterricht sowie während den Schulferien angebotene Kunstcamps für Jugendliche von 12 bis 18 Jahren dienen zur Orientierung und Vertiefung in bildnerischer Gestaltung. Fachunterricht in verschiedenen gestalterischen Techniken für alle Altersgruppen rundet das Angebot ab.
Die Kinderateliers, die der frühen Förderung der gestalterischen Fähigkeiten von Kindern im Alter von zwei bis zwölf Jahren dienen. Der Unterricht findet zum Teil direkt in den Gemeinden statt.
Gestaltungsunterricht für Schulklassen und andere Gruppen als Breitenförderung sowie Begabungs- und Begabtenförderung.
Bildungsmodule für verschiedene Berufsgruppen, wie beispielsweise in der Lehrerweiterbildung, oder im Sinne von Gestaltungs- und Kreativitätstrainings für Unternehmen: Die breit gefächerten Unterrichtsangebote in kunsthandwerklichen
Fächern und Gestaltungstechniken sind für alle Interessierten offen und haben den
Anspruch, die Fähigkeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nachhaltig aufzubauen.
Die Drehscheibe für Kunst, Design und Kultur, die sich mit folgenden Angeboten an die Gesellschaft richtet: Labor als Dienstleistung für Kunstschaffende; Plattform für den Austausch von Theorie und Praxis; Begegnungsort für den Austausch von gesellschaftlichen Themen und für den Kunstdialog; Vortragsreihen; Workshops zu Kunst und Gesellschaft.
Wertehaltung und Vernetzung
Die Kunstschule ist geprägt von Engagement, Begeisterung, Gemeinsamkeit und Mut zu Neuem. Die Schule pflegt eine Kultur des Vertrauens, der Transparenz und der Zusammenarbeit zwischen Führung, Lehrerteam und Kundschaft. Ein breit verzweigtes Netzwerk zu Schulen, Ämtern und Eltern- und Künstlervereinigungen sowie die Zusammenarbeit mit Jugend- und Seniorenorganisationen und mit Bildungsinstitutionen der Region gewährleisten den wertvollen kommunikativen Austausch untereinander und verankern die Schule im gesellschaftlichen Umfeld. Als Plattform und Drehscheibe bietet sie sich allen Interessierten als Netzwerkraum an. Aber auch die Vernetzung mit Kunst- und Kunsthochschulen auf europäischer Ebene wird fortgesetzt, um die interkulturelle Kompetenz der Lehrer- und Schülerschaft auszubauen.
Was kann man von der Kunst und der Beschäftigung mit Kunst lernen?
Zurück zur eingangs gestellten Frage: Kann man Kunst lernen? Zweifellos baut die aktive Auseinandersetzung mit Kunst über kurz oder lang einen Zugang und ein Verständnis dafür auf. Wir lernen, Bilder, Plastiken, Performances oder Installationen etc. zu lesen, ikonografische Bezüge herzustellen und zu verstehen. Die praktische und theoretische kontinuierliche Beschäftigung mit Kunst und Gestaltung fördert und entwickelt neben dem «angeborenen» Talent vor allem motorische Fertigkeiten, Flexibilität und kreatives Denken, lehrt uns aber auch, grosszügig zu sein, ein mögliches Scheitern zu akzeptieren, aus Versuch und Irrtum zu lernen, konsequent, situativ sowie prozess- und zielorientiert zu handeln. Die Vertiefung in Kunst und in die gestalterische Praxis bringt sinnliche Erfahrung, weckt Emotionen und Wahrnehmung mit all unseren Sinnen. Ein Leben mit Kunst gebiert Wertschätzung und Respekt im Umgang mit den Ressourcen unserer Erde, erzeugt Verantwortungs- und Selbstbewusstsein. Kunst macht Sinn – für alle!
KUNST Schule Liechtenstein
Ist visionär – kompromisslos sensibel, provoziert Fragen, lotet Grenzen der Kommunikation im weitesten Sinne aus, reagiert auf gesellschaftliche Gegebenheiten, ist ein Spiegelbild unserer Zeit, erforscht Neues tabulos, schonungslos, absichtslos, polarisiert, ist unmittelbar und beansprucht, ist schön und reich, ist arm und krank, weckt alle Sinne, bleibt visionär.
Kunst SCHULE Liechtenstein
Ist Programm, ist Lehrplan – benennt 363 Kompetenzen, die erlernt, durch Übung gefestigt und entwickelt werden sollen, ist Vermittlung von Wissen und Werten, von Bekanntem, Bewährtem, Erwiesenem, vermittelt Grundlagen und Techniken, ist eine Bildungs- oder Ausbildungsstätte, die Erlerntes prüft und qualifiziert, ist ein Ort, den alle während eines wichtigen Lebensabschnitts durchlaufen.
Kunst Schule LIECHTENSTEIN
Ist Heimat im Herzen Europas, geprägt vom Rhein, von Berg und Tal, vom Föhn – ein Durchzugsland seit Urzeiten, ist ein aufstrebendes Tal, wo Land und Stadt ineinandergreifen und sich zu vorstädtischer Agglomeration entfalten, ein Schmelztiegel für Innovation, für Neues, ein kleines Land, wo jeder Blick auch das Ausland streift, ist ein Zwerg unter Riesen, der alles auch hat, und ein Volk beheimatet, das (Hoch-)Kultur v. a. importiert und schluckt, dessen eigenes Kunst- und Kulturschaffen von kleinem Selbstwert gekennzeichnet ist.
KUNSTSCHULE LIECHTENSTEIN
Ist Lehr- und Lernfabrik für Gestaltung, Design und Kunst, ist Talentschmiede und Denkraum, ein Ort des Austauschs, des Dialogs, der Kommunikation, die Zugang zu Kunst schafft, eine Plattform, ein Versuchslabor in motivierendem Umfeld, ein Experimentier- und Forschungsterrain, das aus Versuch und Irrtum schöpft, ist Nährboden und Tankstelle für Innovation und neue Energie, um sich dem schnelllebigen Alltag, den Krisen und Fragen der heutigen Zeit kompetent stellen zu können und nicht zuletzt auch ein Ort der Erholung, der Freude und Überraschungen bringt – wo Freundschaften wachsen können.
Martin Walch
1988 bis 1992 Besuch der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien, mit Studienfächern Visuelle Kommunikation, Malerei und Grafik. Seit 1992 als freischaffender Künstler tätig. Lehrtätigkeit im In- und Ausland. Auslandstipendien der Regierung des Fürstentums Liechtenstein sowie des österreichischen Bundeskanzleramtes für Kunst mit Aufenthalten in Jekaterinburg/Russland (1993), New York (1997) und Japan (2000). Diverse Preise für themenbezogene künstlerische Wettbewerbsbeiträge und Kunst-am-Bau-Projekte; Preisträger der Sussmann-Stiftung, Wien (2002). Eines der Hauptanliegen der Arbeit von Martin Walch ist die phänomenologische Beeinflussung von Wahrnehmung. Er sieht Kunst als einen grundlegend kommunikativen Prozess an. Der interaktive Austausch zwischen Menschen und deren Abhängigkeitsverhältnisse vom Dinglichen und Situativen stehen dabei im Vordergrund. Seit August 2015 Direktor der Kunstschule Liechtenstein.